Donnerstag, 28. Mai 2009

zum Schluss doch noch ein neuer Eintrag

So. Tja. Lang lang ist’s her und ich weiß nicht wie ich die lange Zeit die seit dem letzten Eintrag vergangen ist hier zusammenfassen soll.
Unser Trip nach Andalusien war schlicht unglaublich. Wir waren als „galicische Vagabunde“ unterwegs und haben viel gesehen und erlebt. Ungefähr 1000 Photos (kein Scherz) und zweieinhalb Stunden Video dokumentieren diese Reise, die wir aber auch ohne Beweismaterial nie vergessen werden. Nach einem Tag in Salamanca ging es über Nacht nach Sevilla. Dort trafen wir Spiros der sich uns spontan (allerdings mit zwei extra Taschen oO) anschloss. In der Morgenfrühe ging es dann zu viert nach Cadiz. Dort angekommen waren wir so müde, dass wir einen Opa am Busbahnhof fragten „wo es denn hier zum Strand“ ginge. Er empfahl uns das Dorf „Conil“ welches wir ohne weitere Fragen mit dem Bus ansteuerten. Ein sehr hübsches typisch andalusisches Städtchen – selbstverständlich, auf Grund der Hitze, ganz in weiß.
Von Conil aus fuhren wir drei Tage später über Malaga nach Mollina, wo unser „Mid-Term-Seminar“ stattfand. Das Seminar war gut vorbereitet und die über 70 europäischen Freiwilligen wurden von den 12 Teamern außerordentlich gut zusammengebracht um ihre Erfahrungen und Probleme auszutauschen.
Nach dem Seminar besuchten wir, ohne Spiros allerdings, den es über Barcelona in die Heimat nach Griechenland zog, Granada. „Lo que más me gustó“ – Das was mir am besten gefallen hat. Eine wundervolle Stadt voll von freundlicher und sehr „studentischer“ Atmosphäre. Die „Alhambra“ besuchten wir natürlich, allerdings nur die Gärten und Gebäude für welche man keine Eintrittskarte braucht, um selbige muss man sich nämlich zwei bis drei Wochen vor einem Aufenthalt in Granada kümmern. Auf Grund von Müdigkeit und Geldmangels ließen wir Cordoba aus und traten die Heimreise nach Galicien an. Es hat sich gelohnt.
Seit der Rückreise war ich unter anderem beim „Festival Artefecial“ in Ribadavia (Michiel Wohnort), ein Rockfestival in dem kleinen Städtchen welches vor kurzem von den Zuschauern des galicischen Fernsehens („La Gallega“ - vergleichbar mit dem WDR in NRW) zum „schönsten Ort Galiciens“ gewählt worden ist.
Außerdem habe ich seit ca. drei Wochen einen neuen Mitbewohner: Martín, 28, Gallego. Da Raquel in Lodoselo aufgehört hat und sich nun mit Umweltschutz mittels Recycling beschäftigt wurde Martín angestellt um die Arbeit mit den Kindergruppen mit Alberto zusammen zu leiten.
Ein toller Typ und von seiner ersten Nacht in Xinzo an sind wir wirklich gute und feste Freunde geworden.
Das durfte auch Heide, meine Mutter, mitbekommen als sie mich vom 14.05. bis zum 19.05. besucht hat. Wir haben, trotz typisch galicischem Wetter, einen ganz tollen Urlaub zusammen genossen und ich bin mir sicher dass ich ihr trotz kurzer Zeit einen tiefen Einblick in mein Leben hier und galicische Kultur im Allgemeinen vermitteln konnte. Jeden Tag stand etwas anderes, immer auch verbundenen mit einem anderen Ort, auf dem Programm. Wir gingen in den Thermalquellen von Ourense baden und entspannen, sahen das restaurierte und umfunktionierte Dorf „Couso“ und hatten das Glück am „Tag der galicischen Sprache“ in der Nähe von Celanova ein Dorffest besuchen zu können. Außerdem sahen wir natürlich Santiago de Compostela, wo wir mitten in der Altstadt, ca. 2 Minuten Fußweg von der Kathedrale entfernt in einer Jugendherberge schliefen. Es war ein rundum gelungener Urlaub.
Aber nun doch endlich mal zu dem, was die meisten von euch schon wissen, aber um es noch einmal klar zu erläutern:
Dieser Freitag (29.06) ist mein letzter Arbeitstag in Lodoselo. Ich breche mein Projekt früher ab um ab dem 23.06. in Herford ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Hochbau-Unternehmen zu machen.
Das liegt, wie ihr euch nach all meinen Berichten vorstellen könnt, nicht an meinem Projekt hier, im Gegenteil: der Abschied wird mir SEHR schwer fallen. Nur muss ich das Praktikum machen um ab Wintersemester 09 in Aachen Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Bauingenieurwesen zu studieren. Würde ich mein Projekt bis zum anfangs geplanten Ende fortsetzen hätte ich zu viel Stress mit Praktikum, Wohnungssuche, Umzug etc. …
Vorher ist allerdings noch eine Reise in Spanien und Portugal mit meinem Bruder Philipp geplant. Er kommt am 03.06. in Santiago an und am 14.06. fliegen wir zusammen von Madrid aus nach Berlin. Am 17.06. komme ich dann am Herforder Bahnhof an ;-)
Deswegen ist an diesen Tagen in Lodoselo Abschied angesagt. Viele Mitarbeiter, Bewohner der „Vivienda“ (des Altenheims) oder Bewohner Lodoselos haben mir schon so viele nette Dinge gesagt und mit auf den Weg gegeben, dass mir der näherrückende Abschied äußerst schwer fallen wird.
Zurück in Deutschland ist also psychische Hilfeleistung eurerseits gefragt ;-p
Jetzt geh ich dann mal schlafen, 27.05. 00:46 Uhr. Morgen hoffentlich den Artikel online stellen und abends natürlich Championsleague Finale, Barcelona-Manchester gucken und ggf. feiern gehen 
Gute Nacht


p.s. leider habe ich gerade im cafe rudi eine so schlechte verbindung dass es mir nicht möglich ist die ausgesuchten photos dazu zu stellen. folgt aber!