Donnerstag, 7. Januar 2010

für solche die gerne einen europäischen Freiwilligendienst machen wollen

Buenas tardes amigos!

Da mich in letzter Zeit mehrere Personen angesprochen haben
WAS und WO ich genau gemacht habe und WIE ich daran gekommen bin
poste ich jetzt hier einfach mal eine Antwort-Mail die ich heute geschrieben habe
und werde in Zukunft Interessenten einfach auf meinen guten alten Blog verweisen.
Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann einmal noch zu schreiben
wie meine (grandiose) Reise mit Philipp durch Portugal verlaufen ist und
die tollen Fotos zu zeigen, aber andererseits ist der Abschnitt
"Tobi in Xinzo de Limia" jetzt ja auch zu Ende....

Hier auf jeden Fall ein Auszug der Mail:

(...)
Also ich war in "Xinzo de Limia" in Galician, Nordspanien. Habe dort sehr vielfältige Arbeit gemacht, unter anderem:
-"Essen auf Rädern" im Auto in umliegende Dörfer gefahren
- Garten und Landschaftsarbeit für unsere Organisation
- Esel auf die Weide geführt und abends wieder in den Stall
- alte Menschen im Van abgeholt die dann bei uns in der Organisation gegessen haben
- das Essen auch serviert und später abgeräumt und saubergemacht
- Mit alten Menschen die in einer Art Altenheim gewohnt haben Domino oder Karten gespielt
und ähnliches.
Es existiert sogar noch mein Blog aus der Zeit: "stobiq.blogspot.com"
wobei ich dort meistens über meine Erfahrungen außerhalb der Arbeit geschrieben habe.
Aber bei den älteren Artikeln schreibe ich auch über den Ort wo ich gearbeitet habe und meine
Arbeit an sich.

Beim Schreiben merke ich dass sich alles supertoll anhört, natürlich hat die Arbeit teilweise auch
genervt (z.B. das Putzen...) aber Alles in Allem war's wirklich ne super Sache die ich jedem nur
empfehlen kann. Außerdem sind die Projekte sehr unterschiedlich. Ich z.B. habe im Verhältnis sehr (!) viel
gearbeitet, es gab viele europäische Freiwillige die sehr gechillte Jobs hatten (die dann aber oft auch
ziemlich langweilig waren...).

Ich habe damals an viele Organisationen einfach "blind" Mails geschrieben und auf Antowrten gehofft.
Oft habe ich Absagen bekommen weil ich noch keine Vorkenntnisse in Spanisch hatte, aber nicht alle
Organisationen legen darauf Wert.
Meine "Entsendeorganisation" war dann im Endeffekt

(...)

Ansonsten schau dich in der Datenbank der europäischen Union der Projekte des
europäischen Freiwilligendienstes ( http://ec.europa.eu/youth/evs/aod/hei_en.cfm ) um, nimm dir einen Nachmittag Zeit und lies dir einfach
Projekte durch. Bei Allem was du interessant findest schreibst du eine kurze Mail in der du dein
Interesse bekundest und fragst wie's aussieht, ob die für den und den Zeitraum noch jemanden suchen,
bla bla bla.

Ich hoffe ich hab dir ein bisschen geholfen, falls du irgend eine Frage hast kannst du mir
gerne wieder schreiben!

Donnerstag, 28. Mai 2009

zum Schluss doch noch ein neuer Eintrag

So. Tja. Lang lang ist’s her und ich weiß nicht wie ich die lange Zeit die seit dem letzten Eintrag vergangen ist hier zusammenfassen soll.
Unser Trip nach Andalusien war schlicht unglaublich. Wir waren als „galicische Vagabunde“ unterwegs und haben viel gesehen und erlebt. Ungefähr 1000 Photos (kein Scherz) und zweieinhalb Stunden Video dokumentieren diese Reise, die wir aber auch ohne Beweismaterial nie vergessen werden. Nach einem Tag in Salamanca ging es über Nacht nach Sevilla. Dort trafen wir Spiros der sich uns spontan (allerdings mit zwei extra Taschen oO) anschloss. In der Morgenfrühe ging es dann zu viert nach Cadiz. Dort angekommen waren wir so müde, dass wir einen Opa am Busbahnhof fragten „wo es denn hier zum Strand“ ginge. Er empfahl uns das Dorf „Conil“ welches wir ohne weitere Fragen mit dem Bus ansteuerten. Ein sehr hübsches typisch andalusisches Städtchen – selbstverständlich, auf Grund der Hitze, ganz in weiß.
Von Conil aus fuhren wir drei Tage später über Malaga nach Mollina, wo unser „Mid-Term-Seminar“ stattfand. Das Seminar war gut vorbereitet und die über 70 europäischen Freiwilligen wurden von den 12 Teamern außerordentlich gut zusammengebracht um ihre Erfahrungen und Probleme auszutauschen.
Nach dem Seminar besuchten wir, ohne Spiros allerdings, den es über Barcelona in die Heimat nach Griechenland zog, Granada. „Lo que más me gustó“ – Das was mir am besten gefallen hat. Eine wundervolle Stadt voll von freundlicher und sehr „studentischer“ Atmosphäre. Die „Alhambra“ besuchten wir natürlich, allerdings nur die Gärten und Gebäude für welche man keine Eintrittskarte braucht, um selbige muss man sich nämlich zwei bis drei Wochen vor einem Aufenthalt in Granada kümmern. Auf Grund von Müdigkeit und Geldmangels ließen wir Cordoba aus und traten die Heimreise nach Galicien an. Es hat sich gelohnt.
Seit der Rückreise war ich unter anderem beim „Festival Artefecial“ in Ribadavia (Michiel Wohnort), ein Rockfestival in dem kleinen Städtchen welches vor kurzem von den Zuschauern des galicischen Fernsehens („La Gallega“ - vergleichbar mit dem WDR in NRW) zum „schönsten Ort Galiciens“ gewählt worden ist.
Außerdem habe ich seit ca. drei Wochen einen neuen Mitbewohner: Martín, 28, Gallego. Da Raquel in Lodoselo aufgehört hat und sich nun mit Umweltschutz mittels Recycling beschäftigt wurde Martín angestellt um die Arbeit mit den Kindergruppen mit Alberto zusammen zu leiten.
Ein toller Typ und von seiner ersten Nacht in Xinzo an sind wir wirklich gute und feste Freunde geworden.
Das durfte auch Heide, meine Mutter, mitbekommen als sie mich vom 14.05. bis zum 19.05. besucht hat. Wir haben, trotz typisch galicischem Wetter, einen ganz tollen Urlaub zusammen genossen und ich bin mir sicher dass ich ihr trotz kurzer Zeit einen tiefen Einblick in mein Leben hier und galicische Kultur im Allgemeinen vermitteln konnte. Jeden Tag stand etwas anderes, immer auch verbundenen mit einem anderen Ort, auf dem Programm. Wir gingen in den Thermalquellen von Ourense baden und entspannen, sahen das restaurierte und umfunktionierte Dorf „Couso“ und hatten das Glück am „Tag der galicischen Sprache“ in der Nähe von Celanova ein Dorffest besuchen zu können. Außerdem sahen wir natürlich Santiago de Compostela, wo wir mitten in der Altstadt, ca. 2 Minuten Fußweg von der Kathedrale entfernt in einer Jugendherberge schliefen. Es war ein rundum gelungener Urlaub.
Aber nun doch endlich mal zu dem, was die meisten von euch schon wissen, aber um es noch einmal klar zu erläutern:
Dieser Freitag (29.06) ist mein letzter Arbeitstag in Lodoselo. Ich breche mein Projekt früher ab um ab dem 23.06. in Herford ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Hochbau-Unternehmen zu machen.
Das liegt, wie ihr euch nach all meinen Berichten vorstellen könnt, nicht an meinem Projekt hier, im Gegenteil: der Abschied wird mir SEHR schwer fallen. Nur muss ich das Praktikum machen um ab Wintersemester 09 in Aachen Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Bauingenieurwesen zu studieren. Würde ich mein Projekt bis zum anfangs geplanten Ende fortsetzen hätte ich zu viel Stress mit Praktikum, Wohnungssuche, Umzug etc. …
Vorher ist allerdings noch eine Reise in Spanien und Portugal mit meinem Bruder Philipp geplant. Er kommt am 03.06. in Santiago an und am 14.06. fliegen wir zusammen von Madrid aus nach Berlin. Am 17.06. komme ich dann am Herforder Bahnhof an ;-)
Deswegen ist an diesen Tagen in Lodoselo Abschied angesagt. Viele Mitarbeiter, Bewohner der „Vivienda“ (des Altenheims) oder Bewohner Lodoselos haben mir schon so viele nette Dinge gesagt und mit auf den Weg gegeben, dass mir der näherrückende Abschied äußerst schwer fallen wird.
Zurück in Deutschland ist also psychische Hilfeleistung eurerseits gefragt ;-p
Jetzt geh ich dann mal schlafen, 27.05. 00:46 Uhr. Morgen hoffentlich den Artikel online stellen und abends natürlich Championsleague Finale, Barcelona-Manchester gucken und ggf. feiern gehen 
Gute Nacht


p.s. leider habe ich gerade im cafe rudi eine so schlechte verbindung dass es mir nicht möglich ist die ausgesuchten photos dazu zu stellen. folgt aber!

Montag, 6. April 2009

ein kommendes Abenteuer und mein Mid-Term-Seminar

Hola und Buenas Tardes aus dem heute das erste mal seit Wochen regnerischen Galicien!
Ich wollte nur eine kurze Notiz da lassen und hiermit erklären WARUM genau ich in den nächsten zwei Wochen nicht zu erreichen sein werde:
Am Mittwoch Abend treffe ich mich mit Michiel und Zoli in Ourense und wir fahren um 19.10 Uhr mit dem Bus los nach Sevilla.
Auch wenn mir die Leute HIER einen Vogel zeigen und sagen, dass Andalusien, aber speziell SEVILLA, in der Karwoche FURCHBAR voll und verrückt sei.
Nach einer, noch nicht konkret geklärten, Übernachtung in Sevilla fahren wir am Freitag weiter nach CADIZ. Laut Juan hat die Umgebung um Cadiz mit die schönsten Strände Spaniens und bei gutem Wetter kann man Afrikas Küste sehen. Dementsprechen stört mich auch das Wetter HIER gerade kaum: der Wetterbericht sagt für unsere Urlaubszeit in Andalusien 28°C und Sonne voraus :-)
Von Cadiz aus fahren wir Montag morgen nach MALAGA. Dort werden wir nachmittags abgeholt und nach Mollina gebracht; einem Dorf in der Nähe von Malaga, wo dann unser Seminar mit über 100 europäischen Freiwilligen stattfindet und bis Freitag Morgen dauert.
Das Ende des Seminars bedeutet für Michiel, Zoli und mich dann die Weiterreise in das stets als 'überwältigend schöne' beschriebene GRANADA. Nach einer weiteren Übernachtung dort wollen wir weiter nach CORDOBA. Am Sonntag dann wieder zurück nach SEVILLA und von dort aus zurück nach Galicien nach OURENSE. In den Morgenstunden des Montag nehme ich dann den allerersten Bus nach Xinzo, wo ich dann Montag auch wieder arbeiten muss.
Soweit zumindest unser Plan. Da wir die ganze Zeit mit Rucksack und Schlafsack und ohne Laptop unterwegs sein werden werde ich ziemlich sicher erst NACH dieser Zeit wieder von mir hören lassen.
Ihr könnt mir aber viel Glück dabei wünschen geeignete Schlafplätze zu finden - wir sind da aber ganz zuversichtlich ;-D

Ich hoffe, dass ihr alle eine schöne Osterzeit habt und euch vom Studien- oder Arbeitsalltag entspannen könnt. Entspannung wird's für mich wahrscheinlich nicht geben - aber definitiv einen Haufen Abendteuer und neue Erfahrungen.
Liebe Grüße
euer
Tobias

Montag, 30. März 2009

guten März gehabt?


SO. Jetzt habe ich mich doch mal hingesetzt um endlich den überfälligen Artikel zu verfassen. Der Grund dafür ist leider nicht besonders erfreulich: meine Allergie hat mich dazu gebraucht in genau dieser Minute vor dem Computer zu sitzen und nicht die Sonne draußen zu genießen.

Ja, seit 3 Wochen haben wir nun unfassbares Wetter. Absolut unüblich wie jeder Galicier bestätigen würde. Man sagt, dass wenn das Wetter im März so übertrieben gut ist das Wetter im Mai schlecht wird. Hoffen wir mal dass man lügt.

Hier würde man mir, wie so oft, meinen deutschen Charakter attestieren wenn man wüsste dass der Artikel chronologisch verfasst werden und NICHT, wie es der galicischen Mentalität entsprechen würde, eine unkontrollierte Ansammlung von Sätzen über mal Dies und Jenes wird.
Kleine Seitenhiebe kann ich mir erlauben, kriege ich als „Der Blonde“ hier schließlich auch ab.

LUDOBIBLIOTECA
Ein Teil meiner Arbeit hier ist, wie es früher schon einmal erwähnt wurde, die „Spiel-Bibliothek“ unserer Organisation. Im Rahmen dieses Programmes fahren wir jeden Mittwoch und Donnerstag in zwei nahe gelegene Dörfer und animieren die Dorfjugend zu Spielen und Aktivitäten.
Als Julia dabei war waren wir in Vilaseca und machten auf Grund des grandiosen Wetters draußen Spiele wie Frisbee, Fußball, dieses komische Spiel Typ Tennis mit zwei Holzschlägern, welches vorzugsweise am Strand gespielt wird, Ringe werfen und Micado im Großformat.

GRUPOS DEL COLEGIO
Colegio ist äquivalent zu Kindergarten & „Vorschule“. Es kamen Montag, Dienstag und Mittwoch Gruppen von je um die 40 Kindern mit ihren Lehrern. Montag, Dienstag 4 und Mittwoch 3 Jahre alt.
Im Vordergrund bei diesen Exkursionen steht „das ländliche, traditionelle Leben erleben“.
Die Aktivitäten die wir mit den Gruppen veranstalten waren:
-Brot im alten dorfeigenen Steinofen backen (inklusive natürlich den Teig zu machen)
-Bäume pflanzen und sie Bedeutung der Natur für uns Menschen erläutern
-Eine Führung durch Lodoselo auf dem Eselskarren
-Die Tiere die wir in Lodoselo haben zeigen und erklären welche Bedeutung Tiere für den Menschen haben und wie wir sie dafür behandeln müssen.

Der letzte Kurs wurde jeden Tag von zwei europäischen Freiwilligen geleitet. Dies war meine Arbeit am Dienstag und am Mittwoch.

UNSER AUSFLUG NACH VIGO
Am Samstagmorgen fuhren Julia und ich mit meinem Freund Juan, den ich hier kennen gelernt habe, nach Vigo. Dort angekommen trafen wir ein mit Juan befreundetes Ehepaar in dessen Wohnung wir schlafen konnten. Juan machte Paella und nach eine kurzen Siesta fuhren wir zur „Playa América“.

Das Wasser war zwar kalt, einen Spaziergang ohne Schuhe durch die seichten Wellen zu machen ließen wir uns trotzdem nicht nehmen. Später zu Hause angekommen machten Julia und ich Teig und buken Pizza – ich wollte ausnutzen dass ich in einer Wohnung mit Backofen untergebracht war.
Nach langem Schlaf fuhren wir am nächsten Tag zur „Playa a Lanzada“, etwa eine halbe Autostunde entfernt von Vigo. Dieser Strand ist für viel Wind und deshalb viele Surfer bekannt und liegt sehr verlassen, also ohne Hotels oder Häuser, nördlich von Pontevedra.

Die Sonne schien so stark dass man es nur in Badehose aushalten konnte. Juan war aber der einzige der sich traute im ~15°C warmen Wasser zu schwimmen.
Als wir Abends wieder in Xinzo ankamen waren alle so kaputt, dass die obligatorische letzte Cerveza ausfiel.

SANTIAGO DE COMPOSTELA
Dienstag und Mittwoch nahm ich mir zwei Tage frei um Julia nach Santiago und zum Flughafen zu begleiten. Wir fuhren morgens mit dem ersten Bus nach Santiago und gingen mit dem schweren Koffer direkt zu unserer Jugendherberge. Nach einem kleinen Spaziergang trafen wir Spiros und nach einem Kaffee aßen kochte er für uns drei „cerdo borracho“ – „betrunkenes Schwein“. Aber sehr lecker. Am Nachm

ittag machten Julia und ich einen großen Spaziergang durch die zahlreichen Parks in Santiago. Völlig erschöpft aßen wir Tapas und gingen, für spanische Verhältnisse, früh schlafen.
Ich begleitete Julia am Mittwoch bis zum Flughafen und fuhr später mit dem Bus zurück nach Xinzo.


FIESTA IN RIBADAVIA
Wie ihr dem letzten Eintrag entnehmen könnt war ich am vergangenen Wochenende mit Wilson in Ribadavia. Freitagabend gingen wir in diverse Bars und Miguel stellte mir seine Freunde dort vor. Da Ribadavia mit 3000 Einwohnern noch wesentlich kleiner als Xinzo ist kennt man nach ein paar Wochen so ziemlich JEDEN der nachts unterwegs ist.
Am Samstagmorgen kam Spiros aus Santiago an. Unerwarteter weise ohne Charlie und Ska.
Wir machten einen großen Spaziergang durch das vor wenigen Wochen zum „schönsten Ort galiciens“ gewählte Dorf. Danach kochten Spiros und Andreana, die beiden Griechen also, Tsatsiki, griechische Salate und Hühnchen al horno mit Patatas.
Abends gingen wir dann ausgeruht los um die Stadt unsicher zu machen und die Nacht war ein „gran éxito“ (großer Erfolg). Leider mussten Wilson und ich am nächsten Tag schon um vier Uhr nachmittags zurück nach Xinzo fahren. –sonst hätten wir heute nicht arbeiten können.

Wir waren unterwegs mit: Zoli, Wilson, Ich halt, Spiros, Andreana und Miguel

Ja, heute habe ich dann gearbeitet und nun diesen, rekordverdächtig langen, Eintrag geschrieben.
Und morgen kommt dann schon Arne für eine Woche um mein Leben hier zu sehen und seine Semesterferien zu genießen.

Hier zum Abschluss einfach noch ein paar Fotos die ich in Lodoselo und den umliegenden Dörfern gemacht habe. Diese Häuser sind natürlich extrem verwahrlost und kommen nicht in großer Anzahl vor. Gibt es in dieser Art aber in jedem Dorf.
Die Alten sind alles gute Freunde von mir :-D

Freitag, 27. März 2009





Ach Mensch, ich komme einfach nicht dazu mal einen neuen Blogeintrag zu schreiben.
Dienstag und Mittwoch war ich mit Julia in Santiago, gestern und heute dann gearbeitet und EIGETNLICH wollte ich dieses Wochenende entspannen, meinen Computer formatieren und aufräumen. Da ist aber etwas dazwischen gekommen:
Gestern habe ich erfahren, dass Spiros, Ska und Charlie am Wochenende Michiel in Ribadavia besuchen werden und da muss ich natürlich dabei sein... Deswegen geht's heut Abend nach "A Riberia" (eine vorzügliche Weingegend) und dort dann ein bisschen interkulturellen Austausch mit anderen Freiwilligen betreiben :-)


Nächste Woche kommt dann schon Arne - nach wie vor lässt mir mein Freiwilligenleben also keine Pause zum Luftholen, aber das soll ja auch so sein.
Bald gibt's dann aber n längeren Eintrag, auch über unsere Arbeit mit den Kindern und ein paar weitere Strand-Photos von meinem Urlaub mit Julia :-p

Sonntag, 15. März 2009

Besuch aus Deutschland und nach wie vor tolles Wetter :-)

Seit 5 Tagen ist Julia jetzt schon hier und wir genießen das wundervolle Wetter und einige freie Tage. Ja, seit 2 Wochen haben wir hier quasi ununterbrochen blauen Himmel und 15°C-25°C im Schatten. Dass ich den Blog deshalb vernachlässige versteht sich ja von selbst :-p

Montag, Dienstag und Mittwoch kommt eine ganze Menge Arbeit auf mich und die anderen Freiwilligen zu: Gruppen von je 50 Kindern werden in Lodoselo sein und an von uns organisierten Kursen teilnehmen.
Donnerstag ist dann aber frei in Spanien: San José....
Freitag arbeiten, und dann werde ich mir wohl 2 bis 3 Tage frei nehmen um mit Julia Santiago zu besuchen und sie Mittwoch zum Flughafen zu bringen...
bis bald
tobin

Sonntag, 1. März 2009

carnaval, carnaval…. carnaval te quiero

NOTIZ: DIE PHOTOS AM ENDE DES EINTRAGS ERSCHEINEN EIN BISSCHEN MIES, WENN IHR SIE ABER ANKLICKT UND IN GROß ANGUCKT IST DIE QUALITÄT GANZ GUT!

Sonntag, 1.März. Noch immer steckt den Freiwilligen der Karneval Xinzos in den Knochen: fehlende Stimme, Muskelkater und noch aufzuholender Schlafmangel sind weit verbreitete Symptome.
Samstag am 21.Februar begann die 4 Tage dauernde Fiesta.
Freitag ging es schon los, allerdings im Verhältnis zu den darauf folgenden Tagen lächerlich wenig. Matteo und ich machten es richtig: gingen mit seinen Eltern essen und danach, alles ohne Verkleidung, ins Cafe Rudi. Um halb zwei war ich dann auch schon zu Hause, musste schließlich am nächsten Tag auch arbeiten.
Samstagabend gingen Matteo und ich dann als ‚Abuelos‘ – Großeltern-Ehepaar.
Es war beeindruckend: die ganze Stadt war voller verleideter, tanzender Leute. Neben einer Bühne auf der ‚Plaza Mayor‘ zogen bis 4 Uhr morgens die ‚Charangas‘ durch die Straßen: mobile Musik-Gruppen, bestehend aus ungefähr 2 bis 3 Schlagzeugen (auf Rollen und stehend spielend) und 8 bis 15 Blechbläsern. Diese Charangas fahren also Gute-Laune-Karneval-Tanzmusik-spielend durch die Straßen und davor und dahinter marschiert die tanzende Meute.
Sonntag musste ich wieder arbeiten, allerdings verkleidet (siehe Kollage mit meinen Verkleidungen).
Nachmittags ging ich dann zu Richard bzw. Ricardo – einem Mitte 50 Jährigen den ich hier kennen gelernt habe und der fließend deutsch spricht da er 20 Jahre lang in der Schweiz gelebt hat.
Da er seit Jahren den Karneval Xinzos lebt hat er auf seinem Dachboden unfassbar viele Verkleidungen und bot mir an mir welche davon zu leihen. Hühnchen und Clown lieh ich mir also von ihm. Abends kamen dann Lena, Lena, Spiros, Eva, Marin, David und Drobna aus Santiago.
Wir feierten bis tief in die Nacht und hatten eine Menge Spaß. Am nächsten Tag fragten mich dann die beiden Franzosen ob sie nicht noch eine Nacht bleiben könnten, es hätte sie so beeindruckt und in Santiago würden sie sich nur langweilen. Da wir alle Besucher im Salón unterbrachten sagte ich, dass wenn sie einen Schlafplatz dort finden würden es kein Problem sei – wie sich später herausstellte nicht so einfach wie anfangs gedacht: Montagmorgen fuhren Lena und Lena (beide aus der Ukraine) zurück nach Santiago und die andern blieben. Nun kamen allerdings noch Michiel, Zoli, Andreana und eine Freundin von ihr aus Ribadavia und Charlie und Ska aus Santiago. Außerdem war Larissa ja noch da…. Ok, genug Verwirrung. Worauf ich hinaus will und worauf wir sehr stolz sind:
Wir halten wohl den ABSOLUTEN REKORD was die Anzahl nächtigender europäischer Freiwilliger in einer Wohnung angeht:
England: Charlie
Griechenland: Spiros, Eva, Andreana & Freundin
Frankreich: Marin und David
Ungarn: Zoli
Polen: Olga und Drobna
Costa Rica: Wilson
Nicaragua: Liliam
Malta: Ska
Deutschland: Larissa und ich J
Holland: Michiel
Italien: Matteo
macht SIEBZEHN!!!!!!!!!!!!

Wir hatten auf jeden Fall eine unfassbare Nacht. Manche gingen früher, manche später nach Hause, aber alle werden sich an diese Nacht erinnern.

Zu diesem Photo: in dem ‚magischen Dreieck des Karnevals‘ : Xinzo, Verín und Laza (drei Dörfer in Galicien) gibt es je verschiedene typische Bräuche und auch typische Trachten.
Auf der linken Seite sieht man die ‚Peliqueiros‘ von Laza, auf der rechten Seite die ‚Pantallas‘ aus Xinzo. Die Peliqueiros laufen in Laza von Bar zu Bar und schlagen jede Person die ihnen dabei im Weg steht mit ihrer Peitsche. Dabei hängen ihnen 5 bis 10 Glocken die je mehr als ein Kilogramm wiegen um die Taille. Die Pantallas Xinzos machen auch Lärm, allerdings anders: sie haben einen Glöckchen-Gürtel umgehängt der lange nicht so viel wiegt wie die Glocken der Peliqueiros. Die Pantallas laufen durch die Stadt und schlagen die aufgeblasenen Schweinemägen die sie in den Händen halten gegeneinander. Es sind nicht etwa, wie man fälschlicherweise bei Wikipedia nachlesen kann, Junggesellen die auf mit den Schweinemägen auf die Bevölkerung einschlagen.
Es sind Gruppen von Freunden die umher laufen und nicht verkleidete Leute suchen. Wenn sie jemanden finden umkreisen sie ihn und tragen (oft im wahrsten Sinne des Wortes) die nicht verkleidete Person in die nächste Bar. Dort muss sie dann eine Flasche Wein für die Pantalla-Gruppe kaufen. Dieser Brauch ist auch der Grund dafür, dass spät in der Nacht sehr viele der Pantallas eine Flasche Weißwein mit sich führen :-D


Dienstag fuhren dann alle Besucher früher oder später zurück ‚nach Hause‘. Matteo und ich hatten keine Kraft und noch ein neues Kostüm zu besorgen, gingen also wieder als Clown, aber ohne Schminke. Wir hielten nicht lange durch, hatten es aber auch nicht vorgehabt. Es waren zwar noch Charangas unterwegs, allerdings konnte man der Stadt die vorangegangen Tage ansehen.
Während Wilson, Liliam, Olga und ich am Mittwoch arbeiteten fuhr Matteo dann mit seinen Eltern nach Santiago und von dort aus flogen sie nach Rom. Wir wohnen also ab jetzt nur noch zu viert in der Wohnung. An diesem Wochenende haben wir alle nichts anderes gemacht als geschlafen, saubergemacht und entspannt. Hinzu kommt noch, dass ich in den letzten Tagen schon meine Allergie ertragen musste, heute ist das Wetter aber erstmals seit zwei Wochen wieder bewölkt.
Achja, darüber habe ich noch gar nichts geschrieben: in den letzten zwei Wochen hatten wir IMMER perfektes Wetter. Blauer Himmel, Sonne – arbeiten im T-Shirt. Nur um euch noch mehr neidisch zu machen ;-)
Bleibt noch ein lieber Geburtstagsgruß an David loszuwerden:

cumpleaños feliz,

cumpleaños feliz,

te deseamos todos:

cumpleaños feliz!