Freitag, 12. Dezember 2008

Die wohl entspannteste Woche meines Freiwilligendienstes bisher :-)


Letztes Wochenende hatte ich (siehe letzter Artikel) frei.
Ich genoß tagsüber die freie Zeit und beschloss am Samstag Abend Matteo zu einem
Kaffee-Likör (Licor-café, eine galizische Spezialität die in Überdosen starte Kopfschmerzen verursacht) zu überreden.
Da Montag 'festivo' (Feiertag) war, nämlich 'unbefleckte Empfängnis', waren erstaunlich viele Leute über das
lange Wochenende nach Xinzo gekommen. Wir gingen in's 'Espolón' und waren dort die einzigen Gäste.
Das führte zu einem heiteren Gespräch mit 'Luismi', dem Jefe der Bar, und der Kellnerin.
Nachdem Luismi uns noch einen ausgegeben hatte gingen wir ins 'Fandinga'. Das ist die Bar,
in die Larissa und Matteo mich am Tag meiner Anreise vor genau 90 Tagen einluden.
Ein schlicht eingerichteter Laden der allerdings einen großen Garten zu bieten hat,
welcher bei besserem Wetter Freude bereitet.
Die Musik und das Heinecken waren gut, im Fernsehr gewann Barcelona und der Geräuschepegel befand sich
wohl etwa auf drei- oder vierfacher Höhe als ich es aus Deutschland aus vergleichbaren Bars gewohnt bin.
Danach gingen wir in eine Bar (den Namen habe ich mir nicht gemerkt) in der Matteo Alberto vermutete.
Allerdings war es so voll und laut, dass wir nach unserem obligatorischen Licor-café die Bar durch die
Hintertür verließen und uns in's 'Quinto Pino' aufmachten.
Der Name dieser Bar gefällt mir sehr, da
'Quinto Pino' übersetzt 'Fünfte Pinie' heißt und im Park vor der Bar vier Pinien stehen.
Außerdem ist 'al Qunito Pino' eine Redewendung, vergleichbar mit dem deutschen
'da wo der Pfeffer wächst'... einfallsreich.
Dort trafen wir dann auch auf Alberto, der allerdings noch betrunkener war als wir.
Nachdem er uns auf ein 'Estrella Galicia', das hier getrunkene, spanische Bier, eingeladen hatte
stellte er mich diversen Freunden von sich vor von denen er wusste dass sie deutsch Sprechen.
So lernte ich dann Ulf, Mitte 40, aus Bonn und seinen Sohn Kiron, 17, kennen. Wir verbrachten den
Rest des Abends miteinander im 'Con-Fusión' (con bedeuted auf spanisch 'mit') mit bemerkenswert
tiefgründigen Gesprächen über die Unterschiede zwischen Deutschland und Galicien und gegen halb 4 machte
ich mich auf den Weg nach Hause. Diese Uhrzeit ist für deutsche Verhältnisse wahrscheinlich relativ 'normal',
hier war ich allerdings einer der ersten die das Bett dem 'Xinzo-Night-Life' vorzogen...

Sonntag Abend gegen Mitternacht kam Olga, die Fünfte im Bunde, aus Polen (Warschau) an.
Auf Spanisch brachte sie noch nichts weiter als 'Si' und 'No' zu Stande, also erklärte ich als einzige fließend englisch-sprachige Person
unserer Organisation ihr unsere Wohnung.
Es waren Alle in der WG recht geschafft: Olga von ihrer langen Reise und Liliam, Wilson und Matteo weil sie
am Samstag und Sonntag gearbeitet hatten),
also folgte ich dem Rat der Leiter des Ausreiseseminares in Erfurt und ging einfach alleine in eine Bar -
irgendwen lernt man schon kennen. Ich traf prompt auf Bruno, einen Galicier Mitte 20 der vor ca. einem
Jahr auch als Freiwilliger in Lodoselo gearbeitet hat. Er stellte mich seinen Freunden vor und so kamen
wir ins Gespräch. An diesem Abend lernte ich dann 'J. R.' kennen:
Ich fragte den Typen wie er heißten würde und er sagte (deutsche Lautschrift:) 'Chota Erre'.
Da ich diesen Namen noch nie gehört hatte fragte ich nach und verstand, dass er 'J. R.' gesagt hatte.
Er erklärte mir, dass das für "José Ramon" steht, bestand allerdings den Rest des Abends darauf, dass ich ihn 'Jota' nennen sollte
und auch als ich seine Telefonnummer im Handy einspeicherte, sollte der Name 'J. R.' sein, da alle Welt
ihn nur unter diesem Namen kennen würde.
-stranger Typ.

Montag war zwar Feiertag, da der 'Comedor' aber jeden Tag im Jahr geöffnet ist mussten Alberto und ich
nach Lodoselo. Allerdings wie am Wochenende: nur von 12 bis ca. 15.30 Uhr.
Dafür hatte ich dann Dienstag frei.
Mittwoch war im Prinzip ein 'normaler' Arbeitstag. Aber auf Grund der neuen Freiwilligen war Alles ein wenig anders:
Ich hatte immer mindestens einen von den drei 'neuen' dabei und erklärte quasi pausenlos WAS, WIE und WARUM ich
machte. Da ich dieses Wochenende wieder arbeiten muss hatte ich Gestern (Donnerstag) und Heute auch frei.
Meine extrem viele Freizeit in dieser Woche nutzte ich allerdings um:
-ins Fitnessstudio zu gehen (da ich keine Möglichkeit habe Tennis zu spielen habe ich mich dort angemeldet,
um wenigstens ein BISSCHEN Sport zu treiben)
-Gitarre zu spielen (es ist erstaunlich was für deutliche Fortschritte macht, wenn man 5 Tage hintereinander jeden
Tag mehr als eine halbe Stunde übt !)
und natürlich um Spanisch zu lernen. Von Carmen habe ich dafür diese Woche großes Lob erhalten, sie
sagt ich sei der erste Freiwillige mit dem sie Lektion 10 des Lehrbuchs überschreiten würde, hätte also
in 3 Monaten mehr gemacht als andere in ihrem ganzen Freiwilligendienst (im Regelfall 12 Monate).

Außerdem habe ich Gestern Mittag meinen Online-sprachkurs beim Cervantes-Institut angefangen.
Dieser dauert 3 Monate und ich muss im Internet in meinem persönlichen Bereich Aufgaben und Vokabel-Spiele erledigen.
In diesen 3 Monaten habe ich permanent einen persönlichen Tutor: Rocio aus Madrid, Wohnhaft in Vigo. :-)

Gestern wurde das mangelnde Kenntnis der englischen Sprache beinahe zum Verhängnis:
Wilson fühlte sich schlagartig schlecht in Lodoselo und musste umgehend vom Krankenwagen ins
Krankenhaus nach Ourense gebracht werden. Da er aber erst ein paar Tage hier ist und seine
Versicherungsdaten von 'European Benefits' sich auf dem Postweg nach Costa Rica befinden
besitzen wir keine Versicherungsnachweise oder ähnliches für ihn.
Carmen bat mich also gegen 11.30 Uhr ins Büro hier in Xinzo um für sie bei
European Benefits anzurufen und die Angelegenheit auf Englisch zu klären.
-Wie wichtig man doch mit einfachem Abiturienten-Englisch seien kann :-D


Jetzt habe ich ja schon einen beachtlichen Text geschrieben,
leider diesmal fast ohne Photos, da meine Kamera die ganze Zeit ruhig in
meiner Schreibtischschublade Pause gemacht hat.
Ab jetzt nehme ich sie aber wieder mit !

Samstag, 6. Dezember 2008

2. Wochenende in Santiago & 2 neue Mitbewohner

Diesen Sonnenuntergang habe ich von der Landstraße die von Lodoselo aus nach Xinzo führt
aufgenommen. Ich fuhr alleine mit Albertos Auto nach Xinzo (er musste noch mit dem Citroen tanken fahren..)
und bei diesem prachtvollen Anblick hielt ich 2 Minuten am Straßenrand um ein paar Photos zu machen.


Hier waren Alberto, Matteo und ich in Ourense. Im Viertel 'Los Vinos' befinden sich
unzählige Bars die galicienweit für ihre Tapas und Pinchos bekannt sind.
Ein Beispiel: Wir gingen in eine der Bars und bestellten uns je ein Glas Rotwein (1,50 € pro Glas).
Dazu wurde uns dann (umsonst) ein Teller mit einem Stückchen Patata-Tortilla, ein Stückchen Brot mit Chorizo
und Käse und zwei Stückchen Brot mit einer Art Sülze (hausgemacht) serviert.
Folgene Art den Abend zu verbringen wird in Ourense deshalb häufig praktiziert :
Man geht einfach von einer Bar in die andere und trinkt jeweils ein Getränk und
isst die dazu servierten Kleinigkeiten. - Am Ende ist man dann satt und voll ;-)

Das Holz musste ich in die 'Schule'(ehemals
die Schule Lodoselos, heute ist sie aber nicht mehr in Betrieb und wird deshalb zu verschiedenen Zwecken
benutzt : An diesem Tag fand dort (Kranken)Gymnastik für die Bewohner der Vivienda statt) bringen
um dort mittels Kamin zu heizen.


Am letzten Wochenende war ich, wie schon angekündigt, mit Michiel in Santiago.
Wir trafen uns Freitag Nachmittag um 5 in Ourense und fuhren mit dem Bus für 10,25 €
von 19.00 bis 21.00 Uhr nach Santiago.
An der 'estación de autobús' erwartete uns Spiros.
Da das Wetter das ganze Wochenende wirklich santiago war - also geregnet hat -
verließen wir die beiden Freiwilligenwohnungen nur wenig und das Wochenende bestand aus :
abends/nachts in diverse Bars gehen
schlafen
spät aufstehen
PHANTASTISCH essen - Spriros machte Samstag Abend selbstgemacht Pizza und
Sonntag Mittag vor unserer Abreise einen Hackfleisch-Kartoffel-Auflauf griechischer Art... großes Lob nocheinmal an dieser Stelle ;-)
Daten am Computer austauschen
mir neue Schuhe kaufen
und Filme gucken....

Sonntag Abend gegen 22.00 war ich dann wieder in Xinzo.

Montag Nachmittag hatte ich doch tatsächlich die Aufgabe den vom Wochenende liegen gebliebenen Schnee
(Jaa, es hat geschneit ;)) mit einer Schubkarre in's Gewächshaus zu transportieren und dort
zu verteilen, da Schnee laut Toño sehr wichtig für den Boden ist,
da er Bakterien abtötet und die Qualität der Erde verbessert ..... ?!

Dienstag Nachmittag hatten Matteo und ich die Aufgabe loszuziehen und zwei Kartons voller Moos
nach Lodoselo zu schleppen, für die Holzkrippe und so. :-)
Der Ausflug war trotz mittelmäßigen Wetters wirklich toll, da die Landschaft und der Weg den wir gingen
eindrucksvoll schön sind.










Dieses Photo habe ich dann auf den Nach-Hause-Weg aus dem Auto heraus
gemacht. - Der Sonnenuntergang kündigt sich an.

Donnerstag Nachmittag ging ich das erste mal mit Kuki in die Vivienda
um dort mit ihr die Nachmittags-Aktivität für die Alten zu organisieren.
Mit Fingerfarbe bemalten wir Eierschalen um Anfang nächster Woche daraus
ein farbiges Mosaik-Muster auf einer Holzplatte zu machen. Mal schauen
was daraus wird...



Ja und Mittwoch Abend gegen 21.30 Uhr kamen dann WILSON aus Costa Rica und
LILIAM aus Nicaragua mit dem Bus in Xinzo an.
4 Tage Reise hinter sich waren die beiden dementsprechend müde und mussten sich
erstmal erholen.
Carmen brachte allerdings Mittwoch Nacht noch einen Haufen Kleider von sich und ihrer Tochter
für Liliam, da ihre Koffer am Madrider Flughafen nicht auftauchten und irgendwo auf
der langen Reise hängengeblieben sind :-/

Für die beiden ist Europa eine völlig andere Welt als sie sie kennen.
Wilson ist 30 und hat Costa Rica vorher noch nie verlassen. Er staunt
über die "immense" Technik hier (-IN XINZO Oo !!) und ist überhaupt von ALLEM
hier überwältigt: von den Häusern die aus Steinblöcken gebaut sind (und nicht
einstöckige Zement-Häuser sind), von den vielen Autos und und und....

Liliam ist bisher noch sehr still und zurückhaltend. In ihrem Dorf in Nicaragua
gibt es keine Autos, man bewegt sich zu Pferd oder manchmal mit Motorrollern/rädern fort.
Ihre Familie hat 200 Kühe, Esel, Hühner, Kaninchen, Ziegen etc.
und sie hat 5 Geschwister (Wilson hat 6).

Die beiden müssen sich also an vieles gewöhnen und viel Neues kennenlernen -
sind aber sehr nett. Gestern Abend saßen wir noch lange zu viert in der Küche zusammen und
haben uns ausgetauscht, Personalausweise verglichen, Witze gemacht und viel gelacht.
Wilson z.B. konnte Matteo und mir nicht glauben was Converse-Chucks hier kosten,
in Costa Rica hat er umgerechnet 3 € für ein Paar bezahlt.

Sonntag Nacht wird 'Olga' aus Polen ankommen und ich soll mitkommen um sie am Busbahnhof
zu empfangen, da sie kein Spanisch spricht und ich der einzige bin der hier Englisch spricht.
-Das wird bestimmt ein Spaß für sie in den ersten paar Wochen o_O

Es sind nur noch zwei Wochen bis in nach Deutschland komme ;-)

Donnerstag, 4. Dezember 2008

nächster Eintrag kommt, versprochen !!

schon wieder EINIGE zeit vergangen seit meinem letzten Eintrag o_O
aber ich habe einfach so viel zu tun und es passiert so viel, dass ich nicht dazu komme.. hier also mein Versprechen: am Wochenende gibt's einen langen Eintrag mit viel Information und vielen Photos ;-)

Gestern Abend sind die neuen Freiwilligen (aus Nicaragua und Costa Rica) angekommen und Europa ist für sie eine gänzlich andere Welt. - davon werde ich dann auch berichten....

Liebe Grüße an Alle,

Tobi

Samstag, 22. November 2008

Zwei Tage Ribadavia, eine erfolgreiche Arbeitswoche und ein Konzert

Zu erst einmal 'perdón' dass ich so lange nichts geschrieben habe, aber hier folgt ja nun die Erklärung ;-)
Letztes Wochenende musste ich arbeiten, hatte also Donnerstag und Freitag frei.
Am Dienstag erzählte ich Kuki davon, dass ich überlegte Michiel und Zoli (zwei Freiwillige, die ich vom
Seminar in Allariz kenne) in Ribadavia zu besuchen. Sie schlug mir darauf vor am Mittwoch Abend
mit ihr nach Ourense zu fahren, wo sie ihre Familie besuchen würde. Von dort aus könne ich dann den letzten Bus
um 20.30 Uhr nehmen. Gesagt getan : Mittwoch Mittag Michiel eine SMS geschrieben hatte ich nach der Arbeit
ungefähr 5 Minuten Zeit meine Sachen zu packen und zu Kuki ins Auto zu springen.
Die Fahrt klappte ausgezeichnet und Michiel holte mich dann gegen 9 pm an der Bushaltestelle ab.











Bilder aus Ribadavia.


Mittwoch Abend tauschten wir uns über die letzten 3 Tage aus (vorher hatten wir ja das Wochenende
gemeinsam in Santiago de Compostela verbracht :-D ) und Michiel zeigte mir seine Lieblingsbar.
Donnerstag schlief ich dann aus, während die andern arbeiten mussten. Um 12.30 Uhr besuchte
ich sie dann im Rathaus, wo sie den Großteil ihrer Arbeitszeit Büroarbeit machen.
Nach dem Mittagessen machten wir zu dritt einen langen Spaziergang und die beiden zeigten mir die
wirklich schöne 'Stadt' (nur ~3000 Einwohner). Ich hatte wirklich gutes Wetter mitgebracht
und war beeindruckt von der Mischung aus Wald/Fluß/Wiesen und Stadt.
Am frühen Abend ging ich dann mit Michiel zum Fußballplatz, wo der zweite Teil seiner Arbeit
stattfindet : Fußballtraining für Kinder zwischen 6 und 12.
Nach dem Training (bei dem ich selbstverständlich aus Co-Trainer agierte) besuchten wir
dann nachts zwei Bars und ließen den Abend ruhig auf dem Balkon ausklingen (von dort habe ich am
Freitag Nachmittag dann auch das Photo gemacht).



Freitag Nachmittag fuhren Michiel und ich dann mit dem Zug nach Ourense. Gingen ins 'Centro Comercial',
kauften ein paar Klamotten und aßen später in zwei Bars Tapas zu Abend. Als wir dann um 22.30 Uhr beim
Bahnhof ein Rückfahrtticket nach Ribadavia für Michiel kaufen wollten stellte sich heraus,
dass es den Zug überhaupt nicht gab :-D
-die Lösung des Problems war einfach : Er kam einfach mit mir nach Xinzo;
Wir wurden gegen 23.30 Uhr von Kuki abgeholt.

Samstag Morgen begleitete er mich nach Lodoselo, wo ich zusammen mit Kuki den Comedor machen musste.
Das Wetter war immernoch sehr schön und stabil : blauer Himmel, Sonne :-)
Am Nachmittag zeigte ich ihm dann Xinzo und den Río Limia und um 18.00 Uhr fuhr er mit dem Bus nach Ourense
und von dort aus zurück nach Ribadavia.

Sonntag arbeitete ich und hatte ansonsten einen sehr ruhigen Tag.
Dann begann die neue Arbeitswoche. Was ich mache wisst ihr ja mittlerweile.
Zu erwähnen wäre vielleicht die Restauration eines völlig verwahrlosten antiken Schranks und die
Spiele mit den Kids in Vilaseca und Sarreaus (von dort sind auch die Photos).

Wir spielten Verstecken, diverse Spiele mit dem Seil, machten Bastel-Arbeiten aus Holz,
spielten eine Art selbstgebautes Bowling-Spiel, allerdings mit galicischen Regeln...







Am Donnerstag Abend ging ich dann (freiwillig) ins 'Casa de Cultura' wo 'Edelmiro' (der wirkliche
CHEF und Verwalter unserer Organisation) sein neues Buch vorstellte. 'Historias e Memorias a Limia' -
ein Buch über das Leben in diesem Teil Galiciens nach dem zweiten Weltkrieg.
Wir bereiteten das Essen / den Wein für die Gäste vor und naschten selbst auch zu Genüge
von den Leckereien, sodass Abendessen nicht mehr nötig war :-)

Gestern (Freitag) Abend trafen Matteo und ich uns dann um 20.00 Uhr in der Bar 'Espolón' mit Alberto,
der uns auf ein Bier einladen wollte da wir wesentlich länger als abgesprochen gearbeitet hatten.
Um 20.30 Uhr sahen Alberto und ich dann ein Folk-Konzert der Band Kerkeni im Casa de Cultura.
Der Abend klang im 'Espolón' aus und heute (Samstag) konnte ich dann endlich mal richtig ausschlafen
und, was schon länger nötig war, ein bisschen aufräumen UND ENDLICH DIESEN EINTRAG SCHREIBEN ;-D

Jetzt folgt eine 'normale' Arbeitswoche; nächstes Wochenende werde ich wahrscheinlich mit Michiel unsere
Kollegen in Santiago besuchen fahren und in zwei Wochen wird's bei uns in der WG wahrscheinlich ein bisschen bunter:
am 2. Dezember kommt ein Freiwilliger aus Costa Rica und eine Freiwillige aus Guatemala
und am 7. Dezember eine Freiwillige aus Polen. Wir werden dann also (bis Matteo im Januar seinen EFD beendet)
zu fünft hier in der Wohnung sein - und müssen noch einiges tun um die zwei quasi leerstehenden Zimmer
bewohnbar zu machen...

ansonsten freue ich mich schon sehr auf meine Zeit in Deutschland, ab dem 21.12. werde ich in Herford sein.
Die Zeit bis dahin wird bestimmt schnell herumgehen - die wenige freie Zeit die ich habe verbringe ich damit,
im Internet ein wenig Kontakt nach Deutschland zu pflegen und mit Spanisch lernen - es läuft gut ;-)


Achja, hier noch ein 'vorher'-Bild, und das Ergebnis des Friseurs auf dem Photo mit Alberto und Matteo


Dienstag, 18. November 2008

oha

,mir ist gerade aufgefallen, dass der letzte Eintrag schon eine Weile hier ist.
Aber keine Sorge, in den nächsten 2-3 Tagen werde ich was neues schreiben,
gerade sitze ich im Cafe Rudi (wie fast jeden Tag abends) und bin ganz schön fertig:
den ganzen Tag gearbeitet und später kam Carmen in unsere WG um die Zimmer ein bisschen für die zukünftigen Freiwilligen herzurichten. Jetzt noch ein bisschen Internet,
später Abendessen und ein bisschen Spanisch lernen...

bald gibt's mehr - auch über mein letzets Wochenende mit Michiel in Ribadavia und Xinzo -
liebe Grüße an dieser Stelle ;-)

T o b i

Dienstag, 11. November 2008

Bericht nach dem Wochenende in Santiago de Compostela








Zu Anfang ein paar Bilder aus Ourense






Sooo. Aus Santiago bin ich Sonntag Abend angekommen. Von 18.00 bis 20.00 mit dem Bus von Santiago nach Ourense;
und von dort aus dann um 20.15 Uhr eine Dreiviertelstunde Busfahrt nach Xinzo.
Ich war 'cansadísimo' (cansado = müde), da ich in Santiago wirklich nur sehr wenig Schlaf gehabt hatte.
Aber nun zu meinem Wochenende :
Donnerstag am Bahnhof in Santiago angekommen traf ich mich mit Ska und seiner Freundin aus Malta,
die ihn eine Woche besucht. Wir gingen in eine der beiden Freiwilligen-WGs, dort wohnen:
Charlie (England), Marin (Frankreich), Ríkke (Norwegen), Ska (Malta) und Eva (Griechenland).
Wenig später kam aber Spiros (Griecheland) und wir brachten gemeinsam meine Sachen in die andere Wohung.
Außer Spiros wohnen dort Anton (Schweden), David (Frankreich) und Fritzi (Deutschland).
Donnerstag Abend gingen wir dann alle gemeinsam in diverse Bars (Anzahl und Namen sind mir nicht mehr bekannt)
und so lernte ich das "Santiago-Nightlife" kennen. :-D
Donnerstag ist (nicht nur in Santiago) DER Tag um Abends wegzugehen : Da sehr viele der Studenten
über's Wochenende 'nach Hause' zu ihren Familien fahren feiern sie Donnerstag gemeinsam in ihrer jeweiligen
Studentenstadt.... ein wirklich schöner Abend.
Freitag machte ich Vormittags einen Spaziergang mit Spiros und er zeigte mir, bei ausnahmsweise schönem Wetter,
die Altstadt und, natürlich, die Kathedrale.
Weil die Anderen nach dem gemeinsamen Mittagessen arbeiten mussten machte ich nach einer kleinen Siesta
alleine einen Spaziergang durch die Altstadt und den Park.
Als wir Freitag Abend gegen 23.00 die erste Bar betreten hatten stoß Michiel (Holland) zu uns.
Mit ihm (& Spiros) hatte ich mich schon bei dem Seminar in Allariz sehr gut angefreundet und so
war die Wiedersehensfreude groß - und musste gefeiert werden... .... ....
Samstag schliefen wir bis in den Nachmittag und als die anderen abermals arbeiten mussten
machten Michiel und ich einen Spaziergang und organisierten unsere Rückreise : Er nach Ribadavia und ich nach Xinzo.
Samstag Nacht war dann die Krönung des Wochenendes - bis 7 Uhr in der Frühe saßen wir nachdem wir einige Bars
hinter uns gelassen hatten noch in der Küche und hatten Spaß.
Sonntag gemeinsames Mittagessen mit sage und schreibe 14 Personen in der größeren Freiwilligen-WG
und danach machten Michiel und ich uns auf den Heimweg.

Der Montag verlief unspektakulär in Lodoselo und heute arbeitete ich im Büro, hier in Xinzo.
Ich hatte einen angenehm entspannenden Tag, nicht zuletzt weil ich in der 2 Stündigen Mittagspause
ganz in Ruhe zu Hause essen konnte - und nicht wie sonst in Lodoselo.
Ich aß : meine erste selbstgemachte TORTILLA.
Tortilla ist ein typisch spanisches und vorallem galizisches Omelette.
Deswegen seit langer Zeit so beliebt, weil die Zutaten die Spanische Bevökerung der Vergangenheit quasi
NICHTS gekostet hat: Eier hatte jeder Haushalt von seinen Hühnern; und Zwiebeln und Kartoffeln jeder
in seinem Gemüsegarten.

Wo ich schon dabei bin, es ist ganz einfach:
für Tortilla für zwei Personen müsst ihr:
4 Kartoffeln in (sehr) dünne Scheiben schneiden,
1 Zwiebeln in kleine Würfel schneiden.
Kartoffeln und Zwiebel danach in einer Pfanne in genügend Olivenöl frittieren.
In einer Schale 3 Eier schlagen, salzen und die fritierten Kartoffeln und Zwiebel dazu geben.
Alles zusammen dann mit ein wenig Olivenöl und 'bei mittlerer Hitze' in einer Pfanne
von beiden Seiten goldbraun braten.
Achja, das Wenden ist am einfachsten mit einem Teller.
'Que aproveche' !

Donnerstag und Freitag werde ich frei haben: da Matteos Eltern und sein Onkel
über's Wochenende nach Xinzo kommen haben wir Wochenendschicht und die dazugehörigen freien Tage
getauscht. Das einzig negative daran ist, dass ich eigentlich am Wochenende mit Michiel in Oursene
weggehen wollte - das müssen wir wohl um eine Woche verschieben. Aber vielleicht werde ich ihn
in Ribadavia besuchen, mal sehen....

Ich hoffe euch alle ein bisschen auf den neusten Stand gebracht zu haben,
guten Gelingen bei der Tortilla,
meine EMail-Adresse (correo electronico o_O) kennt ihr ja ;-)

Tobias

Mittwoch, 5. November 2008

Tobi bis Sonntag NICHT in Xinzo de Limia

Da ich letztes Wochenende gearbeitet habe hätte ich Montag und Dienstag frei gehabt.
Ich habe allerdings mit Carmen abgemacht, dass ich statt Montag & Dienstag DONNERSTAG und FREITAG frei habe, sprich: von Donnerstag bis Sonntag :-)

Dieses lange Wochenende werde ich dazu nutzen meine Freiwilligenkollegen in SANTIAGO DE COMPOSTELA zu besuchen und mir die, angeblich wunderschöne, Stadt unzgucken.

Danach werde ich natürlich fein Bericht erstatten und Photos zeigen ;)
Ich hoffe euch allen geht es gut,
Tobi

Montag, 3. November 2008

Wochentagebuch

Letzte Woche habe ich jeden Tag sehr ausführlich Tagebuch darüber geführt was ich gemacht habe. Vielleicht könnt ihr euch so ein genaueres Bild davon machen wie mein Arbeitsalltag aussieht.
Über Kommentare freue ich mich ;)

Montag, 27.10.08

09.20 - 09.35 Wir wurden von Alberto in Xinzo abgeholt und sind mit ihm nach Lodoselo gefahren
09.35 - 10.00 Dort brachten Matteo und ich die vier Esel auf die Weide und gingen zu den Gebäuden unserer Organisation
10.00 - 10.15 Matteo und ich deckten die Tische im 'Comedor'
10.15 - 10.30 Wir besprachen mit Alberto die Wochenplanung (WER an WELCHEM TAG WAS macht..)
10.30 - 11.15 Autos waschen (saugen, putzen...)
11.15 - 12.20 Wir bereiteten die Spiel-Stunde die am Nachmittag stattfinden sollte vor: suchten Bücher und Spiele aus, die wir danach in's Auto luden
12.20 - 13.30 Ich lud die Behältnisse mit den Mahlzeiten in den Renault und brachte das Essen in die umliegenden Dörfer
13.30 - 15.15 Essen servieren, Tische abräumen, Leute nach Hause bringen, Comedor saubermachen
15.15 - 16.00 selber essen, danach abwaschen und saubermachen
16.00 - 17.45 Wir fuhren in ein Dorf namens 'Vilaseca' um dort mit der Dorf-Jugend zu spielen/sie zu unterhalten. Auf Alberto, Matteo und mich kam ein einziges Mädchen
17.45 - 18.05 Rückfahrt nach Xinzo de Limia

Dienstag, 28.10.08

09.25 - 09.40 Fahrt Xinzo -> Lodoselo
09.40 - 10.00 Esel auf die Weide
10.00 - 10.20 Comedor eindecken
10.20 - 12.20 Ein Wasserbecken, welches mit Moos und Gras vollgewachsen war säubern
12.20 - 12.35 Gemüse von Dreck befreien und in den Vorratsraum tragen
12.35 - 13.00 Gemüse ernten
13.00 - 13.05 'Pura' und 'Ramon' mit Rollstühlen abholen und in den Comedor bringen
13.05 - 14.15 Aufräumen. Im Gewächshaus sowie in den Ställen der Hühner und Kaninchen.
14.15 - 14.45 Comedor fegen/wischen und die Tische decken (diesmal für uns)
14.45 - 15.30 Selber essen, danach abspülen und fegen/wischen
15.30 - 17.00 Gemüse säubern und sortieren
17.00 - 17.30 Auf Alberto warten
17.30 - 17.50 Fahrt nach Xinzo

Mittwoch, 29.10.08

09.40 - 09.55 Fahrt nach Lodoselo
09.55 - 10.10 Esel auf die Weide
10.10 - 10.30 Comedor eindecken
10.30 - 10.50 Mülltüten sortieren, neu in's Regal einräumen
10.50 - 11.40 Paprika im Gewächshaus ernten
11.40 - 12.20 in der 'Vivienda' (eine Art Altenheim) den Dichtungsring eines Waschbeckens reparieren und die Sender in einem Fernsehr neu einstellen
12.20 - 13.30 Drei Leute aus ihren Dörfern abholen und zum Comedor bringen; Essen in zwei Dörfer bringen
13.30 - 14.30 COMEDOR mit Allem was dazu gehört
14.30 - 14.50 Fünf Leute nach Hause bringen
14.50 - 14.55 Tisch decken
14.55 - 15.25 Essen
15.25 - 15.40 Saubermachen / Abspülen
15.40 - 16.00 Besprechung mit Alberto, Arbeitskleidung anziehen
16.00 - 17.00 Tomaten ernten, Eier aus den Hühnerställen holen, Eimer saubermachen
17.00 - 17.25 Die Esel zurück in ihren Stall bringen
17.25 - 17.40 -> Xinzo

Donnerstag, 30.10.08

09.55 - 10.15 -> Lodoselo
10.15 - 10.30 Esel auf die Weide führen
10.30 - 11.00 Comedor eindecken
11.00 - 12.30 Spiele vorbereiten / Bücher aussuchen für Stunde am Nachmittag
12.30 - 13.30 Leute abholen / Essen wegbringen
13.30 - 15.00 COMEDOR (incl. saubermachen und Leute nach Hause fahren)
15.00 - 15.30 Essen
15.30 - 15.45 saubermachen, spülen
15.45 - 16.00 Spiele&Bücher in's Auto laden
16.00 - 17.40 Spiele und Aktivitäten mit Kindern in 'Sarreaus'
17.40 - 17.55 Die Hühner füttern, Alles abschließen
17.55 - 18.15 -> Xinzo

18.35 - 19.30 Spanisch Unterricht bei Carmen zu Hause


Freitag, 31.10.08

09.30 - 09.50 -> Lodoselo
09.50 - 10.15 comedor eindecken
10.15 - 10.50 Esel auf die Weide bringen
10.50 - 11.30 Den Citroen aus Xinzo abholen (war zur Reperatur in einer Werkstatt)
11.30 - 12.15 Im Gewächshaus Pflanzen wässern und die Kaninchen füttern
12.15 - 12.30 In der Küche helfen
12.30 - 13.30 Leute abholen, Essen wegbringen
13.30 - 15.05 COMEDOR all incl.
15.05 - 15.30 Essen
15.30 - 15.45 Saubermachen, abwaschen
15.45 - 16.00 Hühner füttern
16.00 - 17.35 Holz holen (mit Antonio und Alberto) wie es die Menschen früher gemacht haben: mit einem von einem der Esel gezogenen Karren
17.35 - 17.50 Rückfahrt

Samstag, 1. November 2008

Jetzt komme ich also doch erst fast eine Woche nach meinem letzten Eintrag dazu etwas zu schreiben.
Das liegt an der sehr(!) anstrengenden Woche. Fast jeden Tag habe ich von ca. 10 bis ca. 18 Uhr gearbeitet.
Mittlerweile hat sich das Wetter der Jahreszeit angepasst und bis auf Freitag waren die Tage
wettertechnisch recht trist: kalt, starker Wind, Regen... ich befinde mich hier halt in Galicien und nicht
in Spanien :-D

Achja, hier habe ich noch eine Ergänzung zu meinem letzten Eintrag:
Das hier ist die Bar inder das Konzert letzte Woche Samstag stattgefunden hat.
Auf dem Photo kommt ein kleines bisschen Allariz-Athmosphäre mit ;-)




Seit Anfang dieser Woche arbeite ich jetzt auch mit Kindern:
Wir fahren jeden Montag nach 'Vilaseca' und jeden Donnerstag nach 'Sarreaus'
um dort mit den Kindern zu spielen, sie zu unterhalten. Wir fahren also mit zwei oder drei Personen
um 16.00 in die jeweiligen Dörfer und bringen verschiedene Spiele, Bücher oder vorbereitete Aktivitäten
und Gruppenspiele mit. Als wir (Alberto, Matteo und ich) am Montag nach Vilaseca fuhren erlebten wir allerdings
eine Enttäuschung: ein einziges Kind kam...
Alberto sagte mir dann aber aufmunternd, dass das daran liegt, dass
1. es sich noch nicht rumgesprochen hat, dass wir wieder jede Woche kommen (trotz flyer..)
& 2. das Wetter so schlecht war.
Es war wirklich so mies, dass ich die Zu-Hause-Bleiber verstehen kann.
Donnerstag in Sarreaus kamen dafür (trotz abermals schlechtem Wetter) 6 Kids,
die neugierig und aufgedreht fast sämtliche Spiele die Bea(trix) und ich mitgebracht hatten
ausprobierten.

Am Freitag Nachmittag fuhren Alberto und ich mit seinem Auto von Lodoselo aus Richtung Wald.
"Wir müssen Holz holen" war die Antwort auf meine "¿para qué?" Frage.
Er verschwieg mir allerdings, dass wir das Holz auf einen uralten (aber gut im Stand gehaltenen) Holzkarren
hieven mussten, welcher auch noch von einem der vier Esel gezogen werden sollte.
Ich kam mir ehrlich gesagt vor wie im Mittelalter, aber es hat SPAß gemacht !! -Wie Ferien in Schleswig-Holstein
bei Bauer Blunk ;-D




Als wir später wieder in Lodoselo waren und das ganze Holz in eine Scheune gebracht hatten musste ich
dann noch Bodyguard für eine Katze spielen:
Sie lief einem der beiden quasi frei lebenden Hunde in Lodoselo über den Weg, welcher ihr dann
mittels 'WUFF WUFF WUFF' klar machte, dass sie dort nichts zu suchen habe. Sie sprang darauf hin auf
die Mauer auf der ich saß und auf Alberto wartete, lehnte sich wie selbstverständlich an mich und
schaute den Hund gehobenen Hauptes an. Als dieser dann davon trottete (sobald der Gegenüber ein Mensch ist
mucken die Hunde nicht mehr auf) machte die Katze es sich auf meinem Schoß bequem und wäre
wohl gerne dort geblieben, hätte ich nicht endlich mit Alberto nach Hause fahren können.

Freitag Nacht fuhren Matteo und ich mit
Alberto und einigen Freunden von ihm
nach 'Couso' - um
dort an einer Halloween Fiesta teilzunehmen.
Wir waren allerdings nicht die Gäste,
sondern hatten die Aufgabe, als Zombies verkleidet,
die Touristengruppen die eine Art parkour mit
mehreren Aufgaben durchlaufen mussten auf der richtigen Strecke zu halten -
und sie bei Verlassen des richtigen
Weges so zu erschrecken, dass sie umkehrten.
Das war sehr amüsant
und nachdem wir dann von 00.00 bis 02.30 so unseren Spaß hatten nahmen wir
natürlich auch an der eigentlichen Feier teil.
Um 4.30 Uhr zu Hause gewesen musste ich dann heute morgen
erst um 11.00 aufstehen und wurde um 12.00 von Alberto abgeholt
- habe ja Wochenendschicht.