Sonntag, 1. März 2009

carnaval, carnaval…. carnaval te quiero

NOTIZ: DIE PHOTOS AM ENDE DES EINTRAGS ERSCHEINEN EIN BISSCHEN MIES, WENN IHR SIE ABER ANKLICKT UND IN GROß ANGUCKT IST DIE QUALITÄT GANZ GUT!

Sonntag, 1.März. Noch immer steckt den Freiwilligen der Karneval Xinzos in den Knochen: fehlende Stimme, Muskelkater und noch aufzuholender Schlafmangel sind weit verbreitete Symptome.
Samstag am 21.Februar begann die 4 Tage dauernde Fiesta.
Freitag ging es schon los, allerdings im Verhältnis zu den darauf folgenden Tagen lächerlich wenig. Matteo und ich machten es richtig: gingen mit seinen Eltern essen und danach, alles ohne Verkleidung, ins Cafe Rudi. Um halb zwei war ich dann auch schon zu Hause, musste schließlich am nächsten Tag auch arbeiten.
Samstagabend gingen Matteo und ich dann als ‚Abuelos‘ – Großeltern-Ehepaar.
Es war beeindruckend: die ganze Stadt war voller verleideter, tanzender Leute. Neben einer Bühne auf der ‚Plaza Mayor‘ zogen bis 4 Uhr morgens die ‚Charangas‘ durch die Straßen: mobile Musik-Gruppen, bestehend aus ungefähr 2 bis 3 Schlagzeugen (auf Rollen und stehend spielend) und 8 bis 15 Blechbläsern. Diese Charangas fahren also Gute-Laune-Karneval-Tanzmusik-spielend durch die Straßen und davor und dahinter marschiert die tanzende Meute.
Sonntag musste ich wieder arbeiten, allerdings verkleidet (siehe Kollage mit meinen Verkleidungen).
Nachmittags ging ich dann zu Richard bzw. Ricardo – einem Mitte 50 Jährigen den ich hier kennen gelernt habe und der fließend deutsch spricht da er 20 Jahre lang in der Schweiz gelebt hat.
Da er seit Jahren den Karneval Xinzos lebt hat er auf seinem Dachboden unfassbar viele Verkleidungen und bot mir an mir welche davon zu leihen. Hühnchen und Clown lieh ich mir also von ihm. Abends kamen dann Lena, Lena, Spiros, Eva, Marin, David und Drobna aus Santiago.
Wir feierten bis tief in die Nacht und hatten eine Menge Spaß. Am nächsten Tag fragten mich dann die beiden Franzosen ob sie nicht noch eine Nacht bleiben könnten, es hätte sie so beeindruckt und in Santiago würden sie sich nur langweilen. Da wir alle Besucher im Salón unterbrachten sagte ich, dass wenn sie einen Schlafplatz dort finden würden es kein Problem sei – wie sich später herausstellte nicht so einfach wie anfangs gedacht: Montagmorgen fuhren Lena und Lena (beide aus der Ukraine) zurück nach Santiago und die andern blieben. Nun kamen allerdings noch Michiel, Zoli, Andreana und eine Freundin von ihr aus Ribadavia und Charlie und Ska aus Santiago. Außerdem war Larissa ja noch da…. Ok, genug Verwirrung. Worauf ich hinaus will und worauf wir sehr stolz sind:
Wir halten wohl den ABSOLUTEN REKORD was die Anzahl nächtigender europäischer Freiwilliger in einer Wohnung angeht:
England: Charlie
Griechenland: Spiros, Eva, Andreana & Freundin
Frankreich: Marin und David
Ungarn: Zoli
Polen: Olga und Drobna
Costa Rica: Wilson
Nicaragua: Liliam
Malta: Ska
Deutschland: Larissa und ich J
Holland: Michiel
Italien: Matteo
macht SIEBZEHN!!!!!!!!!!!!

Wir hatten auf jeden Fall eine unfassbare Nacht. Manche gingen früher, manche später nach Hause, aber alle werden sich an diese Nacht erinnern.

Zu diesem Photo: in dem ‚magischen Dreieck des Karnevals‘ : Xinzo, Verín und Laza (drei Dörfer in Galicien) gibt es je verschiedene typische Bräuche und auch typische Trachten.
Auf der linken Seite sieht man die ‚Peliqueiros‘ von Laza, auf der rechten Seite die ‚Pantallas‘ aus Xinzo. Die Peliqueiros laufen in Laza von Bar zu Bar und schlagen jede Person die ihnen dabei im Weg steht mit ihrer Peitsche. Dabei hängen ihnen 5 bis 10 Glocken die je mehr als ein Kilogramm wiegen um die Taille. Die Pantallas Xinzos machen auch Lärm, allerdings anders: sie haben einen Glöckchen-Gürtel umgehängt der lange nicht so viel wiegt wie die Glocken der Peliqueiros. Die Pantallas laufen durch die Stadt und schlagen die aufgeblasenen Schweinemägen die sie in den Händen halten gegeneinander. Es sind nicht etwa, wie man fälschlicherweise bei Wikipedia nachlesen kann, Junggesellen die auf mit den Schweinemägen auf die Bevölkerung einschlagen.
Es sind Gruppen von Freunden die umher laufen und nicht verkleidete Leute suchen. Wenn sie jemanden finden umkreisen sie ihn und tragen (oft im wahrsten Sinne des Wortes) die nicht verkleidete Person in die nächste Bar. Dort muss sie dann eine Flasche Wein für die Pantalla-Gruppe kaufen. Dieser Brauch ist auch der Grund dafür, dass spät in der Nacht sehr viele der Pantallas eine Flasche Weißwein mit sich führen :-D


Dienstag fuhren dann alle Besucher früher oder später zurück ‚nach Hause‘. Matteo und ich hatten keine Kraft und noch ein neues Kostüm zu besorgen, gingen also wieder als Clown, aber ohne Schminke. Wir hielten nicht lange durch, hatten es aber auch nicht vorgehabt. Es waren zwar noch Charangas unterwegs, allerdings konnte man der Stadt die vorangegangen Tage ansehen.
Während Wilson, Liliam, Olga und ich am Mittwoch arbeiteten fuhr Matteo dann mit seinen Eltern nach Santiago und von dort aus flogen sie nach Rom. Wir wohnen also ab jetzt nur noch zu viert in der Wohnung. An diesem Wochenende haben wir alle nichts anderes gemacht als geschlafen, saubergemacht und entspannt. Hinzu kommt noch, dass ich in den letzten Tagen schon meine Allergie ertragen musste, heute ist das Wetter aber erstmals seit zwei Wochen wieder bewölkt.
Achja, darüber habe ich noch gar nichts geschrieben: in den letzten zwei Wochen hatten wir IMMER perfektes Wetter. Blauer Himmel, Sonne – arbeiten im T-Shirt. Nur um euch noch mehr neidisch zu machen ;-)
Bleibt noch ein lieber Geburtstagsgruß an David loszuwerden:

cumpleaños feliz,

cumpleaños feliz,

te deseamos todos:

cumpleaños feliz!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

vielen dank für den geburtstagsgruß ;)

was genau stellt dieser typ in der vorletzten kollage mit diesem risiegen ding auf seinen kopf bitte dar? hab 2 vermutungen...