Sonntag, 5. Oktober 2008

Was hier anders ist als zu Hause

¡Buenas Tardes !
Eben bin ich von der Arbeit nach Hause gekommen und habe jetzt, an diesem wunderschönen Tag
Zeit in Ruhe einen Eintrag zu verfassen :-)
Mir geht es soweit sehr gut: Meine Krankheit (war wohl irgendetwas zwischen Erkältung und Grippe)
klingt ab und wird wohl morgen gänzlich weg sein.
Gestern habe ich doch tatsächlich GESUND gekocht !!
Ich habe im Supermarkt nicht, wie üblich Donuts, Bier, Fanta und Chips gekauft,
sondern Tomaten, Zwiebeln, Paprika & Zucchini - jaha.
Alles klein geschnitten und mit ein bisschen Öl ab in die Pfanne.
Später dann ein paar Gewürze drauf und ich muss sagen : "de puta madre".
->diesen fragwürdigen Ausdruck (wörtlich übersetzen müsst ihr es euch selbst) kann man wohl mit
"echt klasse", "absolut Spitze", oder schlicht "geil" übersetzen.
Bei uns zu Hause läuft soweit alles gut, eben haben Matteo und ich eine Liste für unsere Tutorin
geschrieben, was in unserer Wohnung alles repariert/angeschafft werden muss.
Sachen wie der nicht-vorhandene Staubsauger, der fehlende Duschvorgang, die kaputten Jalousien
und diverse kaputte Steckdosen tauchen darauf auf.
Morgen beginnt die neue Woche, in der ich hoffentlich erfahre wann und wo mein "Arrival-Seminar" stattfinden wird
(das letzte was ich davon gehört habe war "irgendwann im Oktober").
Außerdem muss ich wohl wegen dem Besuch im Krankenhaus bei der Versicherung aller europäischen Freiwilligen (AXA) anrufen
und die Vorkommnisse schildern sowie Adresse und Telefonnummer des "Centro de Saúde" (Gesundheitszentrum) durchgeben.



Jetzt habe ich ja noch Platz etwas über Dinge zu schreiben, die sich hier einfach anders abspielen als ich es
aus Deutschland gewohnt bin.

Spanier am Telefon
Man meldet sich nicht mit seinem Namen.
Wenn man das Telefonat annimmt
kläfft man Dinge wie ¿Diga? ¿Dígame? ¿Dime? oder Si? ins Telefon,
wörtlich ins deutsche übersetzt also "Sags!" "Sags mir!" bzw. "Ja?!"
dies ist allerdings in keinster Weise als unhöflich oder patzig zu verstehen,
es ist ganz normal.
Mit dem Handy wird übrigens genau so penetrant wie in Deutschland überall
(in Bars, im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln, ...)
und in gehobener Lautstärke telefoniert.

Kaffee in Spanien
Es gibt drei Möglichkeiten hier Kaffee zu trinken:
el café solo: entspricht Espresso.
el café cortado: Espresso mit einem Schuss Milch
el café con leche: doppelter Espresso mit heißer Milch - im Glas serviert

-an eine schöne, große Tasse heißen Filterkaffee ist hier nicht ranzukommen.

Frühstück in Spanien
-findet quasi nicht statt. "Frühstück" besteht ein einem café con leche und
einem Gebäckstück (meist Croissant- was hier allerdings "cruasán" heißt).

Mittag- und Abendessen
-werden später gegessen als ich es aud Deutschland gewöhnt bin.
Mittagessen (welches auf Grund des fehlenden Frühstücks allerdings üppig ausfällt) isst man
zwischen 14.00 und 15.30 Uhr, Abendessen deswegen normalerweise zwischen 20.30 und 22.00 Uhr.
An so etwas muss sich der Körper erstmal gewöhnen !!

Dazu fällt mir noch:

Spanier in Bars
-fühlen sich eindeutig mehr "wie zu Hause" als wir in Deutschland.
Der Lautstärkepegel liegt weit höher, dazu eine kleine Geschichte:
Letztes Wochenende trafen Larissa und ich uns in einer Bar mit Matteo und seinen Freund Oscar.
Kurz nachdem wir unsere Cervezas bekommen hatten fing eine Gruppe von etwa 10
Männern zwischen 40 und 70 Jahren lautstark an Lieder zu singen.
Die Menschen in der gut besuchten Bar schauten allerdings nicht etwa entrüstet auf um nach der Ursache
des Lärms zu suchen - sondern sprachen einfach doppelt so laut wie vorher, damit sie ihr Gespräch
'ungestört' fortsetzen konnten.
Des Weiteren würde man in Deutschland sicherlich seinen Abfall
(Zigarettenkippen, Essensräste, Servietten u.ä.) nicht einfach auf den Boden schmeißen, und wenn doch
müsste man sich vom Kellner EINIGES anhören.
Hier ist das völlig normal. Das bedeutet nur, dass das Personal alle zwei Stunden bis jede halbe Stunde
(je nachdem wie viel los ist) einmal mit dem Besen eine Runde dreht um das Gröbste zu beseitigen.



Jetzt sitze ich also in meine neue Lieblingsbar "Café Rudi" - wo es nicht nur außerordentlich stilvoll
eingerichtet ist, sondern ein super WLAN für die Besucher gibt.
Achja, café con leche kostet 85 cent :-)

¡Hasta la vista!

Tobi

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