Sonntag, 12. Oktober 2008

Stand der Dinge nach genau einem Monat

"JODER" ! Vor zwei Tagen habe ich erfahren wo mein "Arrival-Seminar" stattfinden wird.
- Ich habe NICHT das Glück dafür durch ganz Spanien zu Reisen und die Woche in Madrid, Valencia oder Barcelona
zu verbringen. Ich werde hier ein Galicien bleiben - in einem 20 km von hier entfernten Städtchen namens 'Allariz'.
Es werden auch nicht, wie bei anderen Seminaren europäischer Freiwilliger, 100 Teilnehmer sein, sondern 25 :-(
Außerdem WAR ich doch schon einmal in Allariz (-könnt ihr meinem zweiten Eintrag entnehmen)...
Naja, das einzige was ich positives sagen kann ist, dass es wirklich eine wunderschöne, alte Stadt ist -
sie liegt am Rande eines Berges und hat deswegen kaum gerade Straßen (bzw. Gassen): es geht immer auf und ab,
kreuz und quer wie in einem Labyrinth. Außerdem ist Allariz von einem Fluss durchzogen und am Flussufer gibt es viele
Gärten, Grünanlagen und Spazierwege; sehr idyllisch.
Das Seminar wird heute in einer Woche, also Sonntag, den 19. Oktober um 20.00 beginnen,
und am Samstag dem 25. um 11 Uhr Vormittags enden.
-Ich hoffe nur, dass an so genannten "Energizern" - kleinen Spielchen, die die Atmosphäre in der Gruppe
auflockern sollen - wie dem "Muffin-Man" oder anderem Blödsinn (die Teilnehmer des Ausreiseseminars in Erfurt
wissen, was ich meine) gespart wird.

Abgesehen von der unerfreulichen Nachricht meines Seminars geht es mir aber ganz gut.
Ich bin wieder vollständig gesund (das beinhaltet auch, dass ich wieder riechen und schmecken kann - phantastisch !),
und habe Freitag Nachmittag und den gestrigen Samstag dazu genutzt in meinem Zimmer umzuräumen und aufzuräumen,
habe Gitarre gespielt, ein paar erste Schritte der Videobearbeitung mit 'Adobe Premiere' gemacht und bin endlich Laufen gegangen:

Laufschuhe und -Sachen an, Kopfhörer rein und los. Nach ca. 2 Minuten hatte ich den Stadtrand von Xinzo erreicht
und bin von dort an den Schotterweg am Ufer des Rio Limia entlang gelaufen. Es war ungefähr 19.30 Uhr, heiter, 25° C.
Ich lief dann einige Zeit der untergehenden Sonne hinterher, um mich herum : gar nichts.
Nur der Feldweg, links und rechts Wiesen&Felder und irgendwo hinter mir der Fluss und die Stadt - sehr romantisch ;-D

Bei der Arbeit ist alles soweit in Ordnung. Ich habe mich ein bisschen eingelebt und muss nicht mehr
ganz so viel nachfragen wie am Anfang, bei vielen Dingen hat sich Routine eingestellt.
Allerdings wird sich unsere Arbeit bald ein wenig verändern: wir fangen Ende Oktober damit an
zwei oder drei mal pro Woche in ein paar umliegende Dörfer zu fahren und dort Spiele und Aktivitäten
mit der Dorf-Jugend zu unternehmen. Ich weiß noch nicht genau, wie das aussehen wird, werde aber
Bericht erstatten sobald ich es kennen gelernt habe.

Das Spanisch-Sprechen klappt auch immer besser: ich habe Freitag mit Carmen die dritte "Unidad" des Lehrbuches abgeschlossen
und gerade liegen neben mir die Kopien der vierten Einheit. Mittwoch treffen wir uns das nächste Mal,
ich hoffe dass ich bis dahin ungefähr die Hälfte der Aufgaben schaffen werde.
In der Praxis bedeutet all das : Ich kann mich mittlerweile wirklich einigermaßen verständigen.
Die Bedingungen dafür sind allerdings, dass die Leute mit mir Castellano (also "normales" Spanisch) - und nicht Gallego
(die Sprache, welche im Galicischen Teil Spaniens neben Castellano als Amtssprache anerkannt ist, von vielen Einheimischen
im Alltag gesprochen wird und dem Portugisischen fast mehr ähnelt als dem "normalen", kastilischen Spanisch) sprechen.
Außerdem beherrsche ich bisher nur das Perfekt als Vergangenheitsform und die spanische Variante der
englischen "going to" Zukunftsform. - Präteritum und Futur sind die Dinge, die ich als nächstes lernen muss,
um mich korrekter auszudrücken.

Als Abschluss dieses Eintrags noch ein paar Photos der letzten Tage:


Diese Schildern finden sich nahezu an jeder Straße hier in der Umgebung und sind absolut ernst zu nehmen:
uns ist es schon oft passiert, dass wir mitten auf der Landstraße mit dem Auto warten mussten, bis
die Kuh- oder Schafsherde die Fahrband passiert hatte.





Sonntag (Domingo) war natürlich
wieder Pizza-Tag.
Matteo und ich entschieden
uns für die "große" - sehr lecker.








Dieser Sonnenaufgang ist gegen 8.30
Uhr aus unserer Küche aufgenommen.





Der Citroen mit Logo und
Namen der Organisation
für die ich arbeite.









Ich neben dem Gewächshaus beim Gemüse ernten.










Meine Arbeitsmaterialien
von Mittwoch Vormittag
- die Ernte und
das Futter für die Hühner.









Alberto und Matteo beim Patatas ausladen
- wir hatten 2 mal den kompletten Renault voll o_O

















Und hier noch ein Panorama Bild meines Zimmers, aus 4 Photos - von meiner Zimmertür aus photographiert.

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